Der MCC feiert seinen 50. Geburtstag mit einem Jubiläumsabend

Memmelsdorf. Fast auf den Tag genau 50 Jahre nach der Gründungsversammlung am 23.1.1964 lud der MCC seine Mitglieder und Freunde sowie einige Vertreter des öffentlichen Lebens zu einem Jubiläumsabend in den Pfarrsaal der Gemeinde Memmelsdorf. Neben Ehrungen der Gründungsmitglieder stand der Abend im Zeichen eines Rückblicks auf fünf Jahrzehnte närrischen Brauchtums, optisch bereichert durch historisches Filmmaterial und nachzulesen in der Festschrift.

1.Vorsitzender Erhard Hippacher kann stolz auf die Entwicklung des MCC in den vergangenen Jahrzehnten zurück blicken
1.Vorsitzender Erhard Hippacher kann stolz auf die Entwicklung des MCC in den vergangenen Jahrzehnten zurück blicken

Erhard Hippacher begrüßte als 1. Vorstand und Sitzungspräsident die geladenen Gäste mit einer Anekdote, welche sich beim diesjährigen Neujahrsempfang des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer in München zugetragen hatte. Die Einladung – auch dem 2. Vorstand Hans-Werner Müller wurde diese Ehre zuteil – unterstreicht die herausragende Außenwirkung, welche der MCC in den vergangenen Jahren weit über die Grenzen des Landkreises hinaus erreicht hat.

An die Anfänge der Faschingsumzüge in Memmelsdorf erinnerte Bürgermeisters Johann Bäuerlein, betonte aber daneben das Wirken des MCC in der Jugendarbeit und lobte das Engagement in den verschiedensten Bereichen des öffentlichen Lebens. Dies rechtfertigt die besondere Förderung durch die politische Gemeinde insbesondere bei dem jüngst realisierten Bauvorhaben des Vereins.

Als Vorsitzender des Ortskulturrings überbrachte Harald Tkaczuk in seinem Grußwort die Glückwünsche stellvertretend für alle ortsansässigen Vereine. In seinem launigen Vortrag stellte er den MCC auf eine Stufe mit den anderen fränkischen Faschingshochburgen Coburg, Lichtenfels oder Nürnberg.

In Anerkennung ihrer Verdienste überreichte die Vorstandschaft Ehrenurkunden an die Gründungsmitglieder Robert Leicht und Martin Rudel sowie an die aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesenden Lothar Nickoleit, Wolfgang Leicht und Martin Karmann.

Die geehrten Gründungsmitglieder Robert Leicht und Martin Rudel, umrahmt vom 2. Vorsitzenden Hans-Werner Müller, Schatzmeister Thomas Nickoleit und Sitzungspräsident Erhard Hippacher (von links)
Die geehrten Gründungsmitglieder Robert Leicht und Martin Rudel, umrahmt vom 2. Vorsitzenden Hans-Werner Müller, Schatzmeister Thomas Nickoleit und Sitzungspräsident Erhard Hippacher (von links)

In der anlässlich des Jubiläumsjahres aufgelegten Festschrift ist die MCC-Chronik veröffentlicht. Nach aufwendigen Recherchen konnte der Festausschuss diesen lang gehegten Wunsch erfüllen. Auszüge hieraus trug der federführende Chronist Herbert Müller den Gästen in seinem kurzweiligen Beitrag vor, garniert mit sehenswertem historischen Filmmaterial, das zur dauerhaften Archivierung nunmehr in digitalisierter Form gesichert worden ist. Der Rückblick erinnert an die Höhepunkte des Memmelsdorfer Faschingstreibens, wie das erste Engagement einer professionellen Musikgruppe (Nürnberger Rundfunkorchesters) anno 1965 im damaligen Saal der Brauerei Forster (heute Drei-Kronen), den Umzug in die Seehofhalle und die dort vor großem Publikum gefeierten Akteure aus den eigenen Reihen. Besonders zu erwähnen sind hier die Büttenreden der Anfangsjahre von Martin Karmann, die Sketche von Peter Daubitz, später über mehr als 20 Jahre die legendären Auftritte der „Bachsänger“ sowie die unnachahmlichen „Meedensdorfer Dorfraatsch´n“ seit dem Jahr 2000. Daneben gab es einige hochkarätige Gastredner, wie in 2005 den damals aufstrebenden Polit-Star Karl-Theodor zu Guttenberg oder der Gundelsheimer Pfarrer Marianus Schramm, der inzwischen zu einem Stammgast in der Bütt geworden ist. Über die Jahre wirkten so mehr als 50 aktive MCC’ler sowie über 30 Gastredner – oftmals wiederholt – aktiv auf der Bühne mit. Nicht zu vergessen die alljährlich wechselnden Prinzenpaare, Elferräten und ungezählten Gardetänzer.

Aus den Anfangstagen dieser Erfolgsgeschichte berichtete aus erster Hand Peter Daubitz in seinen Erinnerungen an manche urkomische Situation. Heute undenkbar, musste er damals einen Paten suchen, der für ihn bürgen sollte, als er die Aufnahme in den Verein anstrebte. Die meisten Lacher erhielt allerdings seine Erinnerungen an das Kalb, das als Statist in einem Vortrag mitgewirkt hat und anlässlich seines „Auftritts“ und auch zuvor schon mehrmals zur Probe („es sollte sich ja an die Umgebung gewöhnen!“) von 4 starken Männern die Treppen zum Forster-Saal hochgetragen werden musste.

Das anschließende Festessen und der restliche Abend wurden umrahmt vom Trio „Melange“.