Zirkus-Jockl überzeugt bei seinem Debüt in der MCC-Gala

Tankstellen-Streit bietet Zündstoff im Memmelsdorfer Fasching

Memmelsdorf. Erneut konnte der MCC in der Seehofhalle mit einer grandiosen Gala seine Sonderstellung im Bamberger Umland beweisen. Unterstützt von einer einzigartigen Lichtshow entfalteten die Tanzaufführungen ihre besondere Wirkung. Bei den Sketschen überzeugte neben den bewährten Akteuren vor allem Wolfgang Tröger als Zirkus-Jockl mit seinem professionellen Premierenauftritt auf ganzer Linie.

Nach dem Einzug von Elferrat, Prinzenpaar und Garden begrüßte Sitzungspräsident Hans Werner Müller die zahlreichen Gäste, darunter Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik.

Die Bambinis mit "Wicki und die starken Männer"
Die Bambinis mit „Wicki und die starken Männer“

Den Tanzreigen eröffnete die Kindergarde mit Ihrem Gardemarsch (Leitung Tina Eck und Katharina Hörmann) bevor die Bambinis ihre Geschichte von „Wicki und den starken Männern“ präsentierten. Christiane Stahl wurde als Trainerin der Kleinsten geehrt.

Das Prinzenpaar Michael II. und Katharina III. hießen ihr Narrenvolk mit einem 3-fachen „Memmelsdorf Hellau“ willkommen. Aus diesem Anlass kündigten Sie ihre für Mittwochabend geplante Machtübernahme im Rathaus an und boten Bürgermeister Gerd Schneider im Gegenzug die MCC-Mitgliedschaft. Im Fasching könne man schließlich jeden gebrauchen – auch wenn er „nur reden kann“.

Der Memmelsdorfer Ortspolizist ist der örtlichen Mafia auf der Spur. Mit der von ihm geleiteten FBI – „fränkische Bolizei-Inspektion“ muss er aber auch die Auseinandersetzungen zwischen Tankstellen-Gegner und Befürworter im Auge behalten. Der aus Lichteneiche stammende Claus Müller konnte noch weitere Anekdoten aus seiner Polizeiarbeit erzählen und stellte sich in dieser Rolle erstmals dem MCC Publikum vor.

Das Funkenmariechen Nina Then meisterte seinen Soloauftritt mit Eleganz und Athletik (Trainerin Christina Ther).

Wolfgang Tröger als singender Zirkus-Jockl
Wolfgang Tröger als singender Zirkus-Jockl

Mit dem Giecher Wolfgang Tröger hat der MCC ein großes Talent für die Bühne entdeckt und seinem Programm ein weiteres Highlight hinzugefügt. Als „Zirkus-Jockl“ berichtet er von seinen Reisen, überzeugt dabei als Imitator von Franz Beckenbauer oder Günther Beckstein und setzt dialektsicher in sächsisch, schwyzerdütsch, berlinerisch oder französisch punktgenau die Pointen. Als Sänger begleitet er sich an der Gitarre und bringt mit seinen Mitmach-Liedern die Seehofhalle zum Stehen. Die Zugabe-Rufe wurden auch prompt mit einem weiteren Brüller-Witz beantwortet und bezeugen den großartigen Erfolg seines Premieren-Auftritts.

Das MCC-Männerballett zog zwar als Feuerwehr in Schutzkleidung ein, verlor aber von da an – sehr zum Gaudium der Zuschauer – immer mehr die Hüllen. Als schließlich in gewagtem Outfit der „Ärobig“-Coach seine Mannen zu Höchstleistungen anfeuert, tobt der Saal und lässt die „Grazien“ nicht ohne Zugabe von der Bühne. Der Dank des Sitzungspräsidenten galt den Trainergespann Sandra und Sabrina Einwich.

Mit Franz Branntwein erklimmt ein altbekannter Gast torkelnd die Bühne, frühstückt er doch regelmäßig mit seinem Kanarienvogel („er ein Körnchen – ich ein Körnchen“). Als „Bachelor“ der gleichnamigen Castingshow verteilt er seine Rosen widerwillig, keine der Damen ist ihm wirklich recht. Mokieren muss er sich beispielweise über eine Kandidatin im „Straßenbahn-Röckchen – da kann man bis zur Endstation sehen!“ Als schließlich nur noch drei Schönheiten übrig bleiben, er aber keiner seine letzte Rose schenken will, entscheidet er sich spontan für die „Ersatzkandidatinnen“, die so ganz seinem Geschmack entsprechen: mit Rett´l und Marri erwählt er schließlich das Schwestern-Doppelpack. Langanhaltender Beifall des bestens unterhaltenen Publikums verabschiedet Pfarrer Marianus Schramm aus Litzendorf in seiner Paraderolle.

Der Gardemarsch der Jugendgarde (Conny und Sandra Einwich) leitet über zum nächsten Höhepunkt.

Die Memmelsdorfer Mafia in Raumanzügen
Die Memmelsdorfer Mafia in Raumanzügen

Die Memmelsdorfer Mafia wurde für die freche Abzocke anlässlich der Faschingseröffnung von Bürgermeister („Facebook-Gerd“) Schneider auf den Mond geschossen. Von dort blicken Sie sehnsüchtig auf die Seehofhalle herab und es gelingt Ihnen mit ihren gesanglichen Einlagen (Keybord und musikalische Leitung Herbert Müller), sich zurück zu beamen. Dort machen sie sich ans Abkassieren ihrer Schutzgelder bei den Tankstellen-Streithähnen. Der Mafiosi-Clan mit Anna Nickoleit, Christopher Müller, Thomas Müller und Florian Nickoleit beeindruckt erneut durch aufwändige Inszenierung, Wortwitz und sicheren Gesang mit Faschingshit-Potenzial, in den die Zuhörer immer wieder mit einstimmen.

Den tänzerischen Höhepunkt präsentierte erwartungsgemäß die MCC-Prinzengarde mit ihrem Gardemarsch, gespickt mit anspruchsvollen choreografischen Elementen und unterstützt von der eindrucksvollen Lichtshow. Als Trainerinnen und für die Betreuung der gesamten Tanzsparte wurden Beate Saal und Carola Nöth vom Sitzungspräsident besonders geehrt.

Dorfraatsch´n mit ihren Gipfelstürmern
Dorfraatsch´n mit ihren Gipfelstürmern

Zwei rüstige Damen kehren aus ihrem All-Inclusive Türkei-Urlaub zurück – im Schlepptau ihr singender Harem mit einem Dutzend gestandener Mannsbilder. Und dies obwohl Marri neue Zähne gebraucht hat, die sie sich gleich im Urlaub günstig, wenn auch mit einem Konstruktionsfehler anfertigen ließ („wenn mei Zääh´ a Schweinefleisch auf´n Teller sähng, verweigern sie die Arbeit!“). Vor allzu aufdringlichen Bewerbern haben sie sich gleich doppelt geschützt: am Gürtel baumelt eine Pfeffermühle („Spray war ausverkauft!“) und mittels der email-Adresse „schütz-die-dora@hinten&vorne.de“ haben die Dorf-Ratsch´n ihre eigene Security rekrutiert. Zusammen mit dem Meedensdorfer Stammtisch „Die Gipfelstürmer“ haben die fränkischen Originale (Gerda Hofmann und Claudia Gunzelmann) wieder einmal ein Gag-Feuerwerk gezündet, das mit tosendem Applaus von den Zuschauern belohnt wurde.

Zum großen Finale kamen nochmals alle Mitwirkenden auf die Bühne. Dort boten sie ein farbenfrohes Schlussbild und alle stimmten gemeinsam die Hymne „Super-Super-MCC“ an. Für das tanzbegeisterte Publikum spielten danach „Big-Sound-Jack“ noch bis in die Morgenstunden.